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Was denkst Du? Gibt es eine Methode, wie Du Deine Gefühle steuern kannst? Über Jahre hinweg, war ich sehr passiv und ängstlich unterwegs. Zur gleichen Zeit sehr helfend und unterstützend, was meine Persönlichkeit auszeichnet. Ich litt nur unter dem einen Problem. Ich habe mich nicht wirklich gut abgrenzen können und viel zu spät meine Interessen nach Außen dargestellt. 

Ich benutze ganz bewusst das Wort dargestellt, denn mehr ist es aus heutiger Sicht in meinen Augen nicht. Ich hatte nie gelernt, dass es wichtig ist, dass ich meine Interessen und meine Bedürfnisse kommuniziere. Dass es wichtig ist, den Menschen zu sagen, wie ich darüber denke oder wie ich mich in gewissen Situationen fühle. 

Aber was hat das mit mir gemacht? Ganz klar, ich habe eben meine Meinung nicht geäußert und gehofft, dass es sich irgendwann wie von selbst erledigt. Aber das tat es nicht. Und damit begann ein Teufelskreis: Ich habe mir keine Stimme gegeben. Logischerweise hat dann auch kein Mensch seine Sicht verändert und so weiter gemacht, wie bisher. Mit dem Erfolg, dass ich so langsam aber sicher moralinsauer wurde. Aber nach Außen hin habe ich immer noch nichts gesagt und so getan, als wäre es okay. Ich habe also gute Miene zum bösen Spiel gemacht, was ich heute als passiv-aggressiv bezeichnen würde. Ich muss nun schmunzeln, weil ich mich an viele Situationen erinnere, in denen ich mich so verhalten habe. Schweigend signalisiert, dass ich eine beleidigte Leberwurst bin. Klar, dass mir dann immer noch kein Mensch zugehört hat. Ganz im Gegenteil, wenn man in die Phase von passivem Verhalten in ein passiv-aggressives Verhalten übergeht, dann ist eines klar: Das Umfeld merkt es. In der passiv-aggressiven Phase wirken Menschen nicht synchron. Sie sagen etwas, aber das was sie sagen, ist nicht synchron mit dem, was sie mit Mimik, Sprachklang und Körpersprache signalisieren. 

Du hast aber nichts gesagt und damit sind die meisten Menschen überfordert. Sie wissen nicht, worauf sie sich beziehen sollen oder wie sie das Problem klären können. Denn Du hast ja nichts gesagt. Du hast nur gehofft, dass ihr Appellohr getriggert wird und sie wie von Zauberhand ihr Verhalten verändern. 

Die logische Konsequenz daraus ist, dass Menschen spüren, dass ich mit etwas nicht einverstanden bin, aber das nur ansprechen, wenn sie ein großes Vertrauen zu mir haben. Aber wie soll dieses Vertrauen entstehen? Wenn es erst einmal zu passiv-aggressivem Verhalten kommt, dann ist die Gefahr sehr groß, dass sich dieser Gemütszustand ganz schnell verändert: Die Aggression verlässt die Passivität und aus passiv-aggressiv wird ein aggressives, vernichtendes Verhalten. Man sitzt sozusagen auf einem wilden Pferd der Passivität! Und das will wirklich keiner erleben. 

Und mein Pferd war ziemlich wild! Und wäre es heute noch, wenn ich nicht gelernt hätte, wie ich diesen Teufelskreis verlassen kann: Durch meine Einstellung, die es mir heute ermöglicht, immer schneller und immer besser meine Anliegen darzustellen. Darzustellen und zu erklären, warum es für mich so wichtig ist, dass ich gehört werden möchte oder warum es mir wichtig ist, dass andere Menschen verstehen, was mir wichtig ist. 

Aber wie habe ich es gelernt, aus diesem Teufelskreis herauszukommen? Ich habe sehr viel Zeit und Energie darin investiert und entsprechende Ausbildungen gemacht. Ich habe gelernt, mich den Situationen zu stellen und rechtzeitig meine Standpunkte anzusprechen. Ich habe eine Methodik kennengelernt, wie ich destruktive und unreife Verhaltensmuster hinter mir lassen kann. 

Ich habe gelernt, dass es zwei Arten gibt, wie man auf schwierige Situationen reagieren kann. Eine destruktive Art, bei der alle Beteiligten Schaden nehmen. Und eine konstruktive, hilfreiche Art der Betrachtung, die mir dabei hilft, reife Verhaltensweisen zu generieren, die mir hilft, mit schwierigen Situationen umzugehen. 

Ja man kann Gefühle steuern. Du kannst mit Sicherheit nicht entscheiden, was Du gerade erlebst. Du kannst jedoch entscheiden und lernen, wie Du so mit der Situation umgehst, dass Du möglichst schnell eine Lösung findest. 

Solange wir uns in der Schleife von destruktiven Gefühlen und damit in der Schleife von destruktiven Gedanken befinden, sind wir im Teufelskreis, der uns hindert, uns zu entfalten. Konstruktive Gefühle helfen uns, anders auf die Situation zu reagieren. 

Gefühle zu steuern ist für mich ein Hilfsmittel, darüber nachzudenken, ob mir mein Denken mir dabei hilft, für meine Person einzutreten und die Verantwortung zu übernehmen. 

Und genau deswegen will ich meine Erlebnisse weitergeben. Damit auch Du erfahren kannst, dass es möglich ist, neue konstruktive Wege zu gehen und das wilde Pferd der Passivität selten zu mehr Wohlbefinden führt und zwar für alle beteiligten Personen. 

Und genau darum geht es in meinem Training #Mindpower: Mehr Leichtigkeit im Denken! Wir müssen uns doch selbst nicht mehr stressen, als es nötig wäre, oder?