0049 176 64 67 81 40 info@juliahanke.de
TEILEN

Meetings sind echt so was von unnötig! Das höre ich seit dem ersten Tag meines Berufslebens. Muss das denn so sein? Nein, es gibt viele Möglichkeiten, Meetings interessant und effizient zu gestalten, so dass jeder einzelne Teilnehmer gerne teilnimmt!

Wie oft sitzt Du in Meetings und denkst Dir, dass Du Deine Zeit besser verbringen könntest? Ich bin überzeugt, dass Du diesen Gedanken schon öfter als einmal in Deinem Leben hattest. Aber dieser Gedanke kann locker getoppt werden, wenn das für Dich sinnlose Meeting von einem anderen Teilnehmer in die Länge gezogen wird: Der Fragende! Er stellt eine Frage nach der anderen und Du siehst auf Deine Uhr und nach einer Weile rollst Du sogar unweigerlich mit den Augen: Wann ist er endlich fertig mit seiner Wichtigtuerei!

Eines habe ich in den zahlreichen Meetings, die ich persönlich miterlebt habe, gelernt: Ganz selten stört ein Teilnehmer, weil er stören möchte. Es ist eher so, dass er sich einbringen möchte und engagiert ist. Es wird nur dann lästig, wenn er sich zu einem unpassenden Zeitpunkt einbringt oder wenn alle anderen nicht verstehen, was er erreichen möchte. 

Oder etwas klarer formuliert: Einer, der in Meetings Fragen stellt, ist nicht vom lieben Gott geschickt worden, um Dich zu ärgern! Er stellt die Fragen, weil er Klarheit gewinnen möchte. Klarheit, die ihn darin unterstützt, ja zu sagen. Klarheit, die ihm hilft, eine Entscheidung zu treffen. 

Die Frage ist nur, ob er das im Beisein von ganz vielen Menschen machen muss?

Das macht er nur dann, wenn er keinen anderen Raum für seine Fragen bekommt! Menschen, die gerne Fragen stellen, tun dies aus verschiedenen Motiven heraus, aber immer steht eines dabei im Fokus: Sie möchten die Sache nach vorne bringen. 

Tun sie das, während viele andere ihnen dabei zusehen müssen, wird das schnell zu einer sehr qualvollen Veranstaltung. Der Fragende wird zunehmend unsicherer und die Zuhörer ziehen sich in sich zurück und sind sichtbar genervt. 

 Dennoch beendet keiner das beidseitige Leiden: Man will ja den Kollegen nicht vor den Kopf stoßen! 

Auch das Meeting geht vorbei! An der Stelle, dem Elend ein Ende zu setzen, auf die Idee kommen die wenigsten Menschen. Darin sehen die meisten Menschen einfach keine Dringlichkeit. Es ist ja auch viel einfacher danach in der Kaffeeküche darüber zu stöhnen, wie grausam das Meeting war und wie gestört der mit den vielen Fragen ist!

Das ist dann Klagen ohne zu Leiden!

Und dabei ist die Lösung ganz einfach! Du musst lediglich mit dem Fragenden ins Gespräch kommen! Eine Möglichkeit ist es, ihn zu fragen, wie viele offene Fragen er noch hat und was er schätzt, wie lange es dauern wird. Dann kann man die anderen Teilnehmer fragen, ob das für sie okay ist oder man an dem Punkt das Meeting unterbricht und verschiebt, damit die Fragen außerhalb der großen Runde geklärt werden können. Dabei ist wichtig, dass der Fragende den passenden Ansprechpartner findet, um all seine Fragen stellen zu können. 

Ich habe diese Vorgehensweise selbst in meinem letzten Job eingeführt und in meinen Stärkentrainings überprüfe ich immer wieder diese Vorgehensweise, wenn ich auf Menschen mit stark ausgeprägter Analytik treffe. Und sie sind absolut einverstanden, wenn sie den Raum außerhalb eines Meetings erhalten. Und alle waren sogar aus zwei Gründen erleichtert: Sie fühlten sich nicht mehr wie der, der mal wieder das Meeting aufhält und sie waren sehr zufrieden, dass ihre Fragen als wichtig für den Erfolg angesehen werden. Denn alle meinten, dass es sie frustriert, wenn sie ihre Fragen nicht stellen dürfen: Sie haben es als mangelnde Wertschätzung empfunden.