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Heldenreise Stärken

Stärken und Selbstvertrauen: Wie Du mit den Stärken Dein Selbstvertrauen verbessern kannst!

Was glaubst Du: Ist Selbstvertrauen angeboren oder eher etwas, dass wir im Laufe unseres Lebens aufbauen?

Heute möchte ich das Thema Selbstvertrauen vorstellen und Dir eine Übung mit auf den Weg geben, wie Du diesem Thema mehr Raum in Deinem Leben geben kannst.

Bist Du dabei? Dann lasse uns mit der Definition beginnen:

Definition Selbstvertrauen

Selbstvertrauen steht für Menschen, die daran glauben, dass es ihnen gelingt, wenn sie etwas in Angriff nehmen. Sie glauben daran, dass sie Aufgaben bewältigen und Hürden überwinden können. Sie sind sich im Klaren darüber, was ihre Fähigkeiten sind, und scheuen sich nicht davor, den Mut aufzubringen, Dinge auszuprobieren. Sie haben Vertrauen in die eigenen Kräfte und Fähigkeiten und lassen sich nicht so schnell verunsichern.

Durch meine Arbeit mit den Talentleitmotiven von Gallup bin ich überzeugt, dass nicht alle Menschen die gleiche Veranlagung für Selbstvertrauen haben. Und man könnte leicht auf die Idee kommen, dass Selbstvertrauen etwas ist, was in die Wiege gelegt worden ist. Ich bin davon überzeugt, dass man Selbstvertrauen aufbauen kann. Genau so, wie man Vertrauen nach schlechten Erfahrungen wieder aufbauen kann. Langsam und in kleinen Schritten, aber mit langfristiger Wirkung.

Selbstvertrauen entsteht am Ende des Tages, wenn wir in kleinen Schritten anfangen, Dinge zu tun und diese uns gelingen, oder? So lernen wir zum Beispiel Laufen. Wir probieren es aus, landen auf den Pampers und stehen immer wieder auf, so lange bis wir erst einmal stehen und irgendwann schaffen wir es sogar drei Schritte zu laufen. Und irgendwann denken wir nicht einmal mehr darüber nach, dass wir zu Beginn so gar nicht gut darin waren!

Selbstvertrauen entsteht, wenn wir erleben, dass uns etwas gelingt und wir daran glauben, dass wir darin noch besser werden können.

Da stellt sich die Frage, welche Situationen und Erlebnisse wirken sich wie auf unser Selbstvertrauen aus! Es ist kaum möglich hier ein eindeutiges Bild darzustellen. Und das ist auch nicht mein Anspruch. Ich will nur die Faktoren darstellen, die mir im Laufe meines Lebens begegnet sind:

These 1: Wir brauchen positive Erfahrungen, um Selbstvertrauen aufzubauen

Kannst Du Dich noch an Deinen ersten Job erinnern? Das ist aus meiner Sicht einer der Momente, in denen man positive Erfahrungen und Feedback braucht, um Selbstvertrauen in Bezug auf den Job aufzubauen. Selbst, wenn man an sich ein gutes Selbstvertrauen hat, kann dieses ins Wanken geraten, wenn man sich nicht als selbstwirksam wahrnimmt. Gutes Mentoring und Onboarding ist daher jede Minute wert. Ich erlebe es einfach viel zu oft, dass Menschen im ersten Job gerade diese Betreuung nicht erfahren. Wenn die Erfolgserlebnisse ausbleiben, kann dies schnell am Selbstvertrauen nagen.

These 2: In neuen Gewässern brauchen wir Feedback von Menschen, denen wir vertrauen!

Dabei ist es sehr wichtig, dass wir den Menschen vertrauen, die uns begleiten. Es ist eher normal, dass uns nicht alles von Beginn an gelingt. Und da ist es von Vorteil, wenn wir wissen, dass wir Fehler machen dürfen und offen sprechen können, ohne dass die Angst entsteht, dass sich dies negativ auf unseren weiteren Weg auswirkt.

These 3: Wenn wir Neues machen, brauchen wir Menschen, die in uns vertrauen und einen Blick dafür haben, wie man Stärken am besten entfalten kann!

Was passiert, wenn Menschen für andere Menschen arbeiten und diese kein Vertrauen in das Können und in die Stärken dieser Person haben? Für mich ist das, als würde man Samen in der Wüste verstreuen: Ohne Wasser und Nährstoffe hat der Samen keine Chance aufzugehen. Daher macht es auch keinen Sinn, dass Menschen ohne Blick auf Stärken und Unterschiedlichkeit, andere Menschen in ihrer Entwicklung begleiten.

These 4: Wir können Selbstvertrauen nur auf Basis unserer Stärken aufbauen!

Was uns direkt zu einer wichtigen Erkenntnis führt: Wenn wir Dinge tun, die uns nicht liegen, dann wirkt sich dies eher negativ auf das Selbstvertrauen aus. Ich hatte einmal einen Architekten als Kunden, der Höchstleistung hatte. Er ist nur dann motiviert, wenn er besondere und anspruchsvolle Projekte bekommt. Er kam sich jedoch vor, wie in täglich grüßt das Murmeltier: Er durfte immer nur einfache Reihenhäuser planen und von Monat zu Monat viel es ihm schwerer, sich zu motivieren. Er geriet in die Schusslinie, da sich zunehmend Fehler einschlichen und er demotiviert wirkte. Und am Ende war er überzeugt, dass er kein guter Architekt sei. Ihm war bis zu dem Zeitpunkt nicht bewusst, dass er nur dann motiviert ist, wenn er Häuser planen durfte, die einen hohen Grad an Komplexität erforderten. Was zeigt, wenn man nicht in seinen Stärken arbeitet, sinkt die Motivation für die Arbeit. Und das wirkt sich immer negativ auf die Leistung am Ende des Tages aus.

These 5: Es ist wichtig, dass das Umfeld unsere Stärken als Bereicherung wahrnimmt!

Stelle Dir vor, Du sagst etwas und alle sehen Dich fragend an oder sind sogar genervt. Das ist nicht selten. Nehmen wir zum Beispiel an, Du bist einfühlsam und die Stimmung im Team ist Dir wichtig. Du nimmst wahr, dass irgendetwas nicht stimmt, und sprichst es an. Worauf Dich fragende Gesichter anblicken und Dir dann sagen, dass Du Flöhe husten hörst. Wie wird sich ein Mensch fühlen, der sich gerade verletzbar gezeigt hat und den Mut hatte, das Thema anzusprechen? Wenn dies dauerhaft passiert, wie wird sich dies auf sein Selbstvertrauen auswirken? In diesem Beispiel wurden seine Stärken nicht als solche erkannt, sondern denunziert. Die Botschaft ist: Dein Einfühlungsvermögen ist hier nicht erwünscht. Passiert das häufig, kann dies bewirken, dass Menschen denken, dass ihre Stärke nichts „wert“ ist, und das wirkt sich definitiv auf das eigene Selbstvertrauen aus. Wir sind angewiesen darauf, dass Menschen unsere Stärken wertschätzen.

These 6: Es ist wichtig, dass Du ehrlich mit Dir bist!

Und da sind wir schon bei einem weiteren wichtigen Thema. Es ist wichtig, dass wir den Mut haben, ehrlich mit uns zu sein. Dass wir uns fragen, wann genau sind unsere Stärken gefragt und wann nicht. Stärken an sich haben einen Wert, jedoch nicht in jeder Situation oder in jedem Job. Wenn wir mit unseren Stärken einen Mehrwert für andere Menschen oder Situation erbringen, dann werden diese in aller Regel dankend angenommen. Wenn wir die Stärken wahllos einsetzen, unabhängig von der Situation, kann dies schnell eine ablehnende Reaktion hervorrufen. Für unser Selbstvertrauen ist es wichtig, dass wir das tun können, was wir möchten und dass dies einen positiven Effekt hat. Und das hat es nicht, wenn die Situation oder sogar der Job an sich nicht passt. Habe also den Mut, das zu hinterfragen, was Du wann wo tust!

Du hast nun einige Faktoren kennengelernt, die erheblichen Einfluss auf Dein Selbstvertrauen haben können.

Wir haben nicht immer eine Traumumgebung, in denen alle Einflussfaktoren optimal für unser Selbstvertrauen sind. Und aus diesem Grund finde ich es so wichtig, Methoden zur Hand zu haben, die das eigene Selbstvertrauen stärken.

Die Übung, die ich heute vorstelle, hilft Dir, wieder in Kontakt mit Deinen Stärken zu kommen, falls Du eines Deiner Stärken als negativ wahrnimmst. Das ist meist der Fall, wenn wir vom Umfeld hören, dass unsere Stärke als störend empfunden wird. Wie in dem Beispiel mit der Empathie: Wenn Menschen einfach andere Präferenzen haben und unsere Stärke als belästigend empfinden. In einem meiner Talenttrainings saß ein Teilnehmer mit stark ausgeprägter Analytik direkt neben einer Frau mit einer sehr stark ausgeprägten Empathie. Und den ersten großen Lacher gab es bereits in der Vorstellungsrunde als der Analytiker seinen Wunsch für das Training formulierte und sagte: Da gibt es so Menschen, die wollen mit mir über Gefühle sprechen und ich will einfach nur noch unsichtbar sein. Wie kann ich besser mit denen umgehen. Seine Nachbarin viel ihm schon fast ins Wort und pustete raus: Und ich will mit solchen Typen besser umgehen lernen, denn mein Chef ist so einer wie DU und will das ich sachlicher bin.

Wir mussten herzlich über die Situation lachen und alle waren sich einig: Es wird spannend. Wie sich in der nachfolgenden Diskussion herausstellte, nagte es an dem Selbstvertrauen beider Personen, dass sie immer wieder gesagt bekommen haben, wie sie sein sollen. Und das ließ sie ins Wanken geraten, denn eines hatten sie gemeinsam: Ihre Karriere stockte und sie wurden schlechter bewertet, als sie sich selbst einschätzten. Beide waren emotionalisiert und empfanden ihre Talente nicht mehr als Bereicherung, sondern als Hindernis. Es geht so weit, dass einige meiner Teilnehmer mich fragen, wie sie den Scheiß loswerden können, bis hin, dass sie mental abstürzen und depressiv werden.

In diesen Fällen hilft es, sich der eigenen Stärken wieder bewusst zu werden und vor allen Dingen sich daran zu erinnern, was der Nutzen der Stärken ist. Die Aufmerksamkeit von der defizitären negativen Fremdwahrnehmung auf den Nutzen der eigenen Stärken zu richten.

Die Übung bringt es mit sich, dass man sich von äußeren Einflüssen befreit und lernt auf sich selbst zu hören und sich selbst zu vertrauen, dass so wie man ist okay ist. Mehr noch: dass man so wie man ist, was ganz Besonderes und wertvoll ist.

Das war es für heute. Ich hoffe Du konntest ein paar Inspirationen zum Thema Stärken und Selbstvertrauen mitnehmen.

Die Übung

Auswahl der Stärke

Im ersten Schritt schreibst Du alle Stärken auf, die Du bei Dir erkennst. Wenn Du hier Probleme hast, dann fange mit der ersten von mir vorgestellten Übung dem Stärkenrückblick an. Schreibe alles auf, was Dir hierzu einfällt. Ich nutze kleine Zettel und schreibe immer nur einen Begriff auf und lege Sie auf den Tisch. Wähle dann aus, mit welcher Stärke ich in der nächsten Woche arbeiten möchte.

Notieren von positiven Affirmationen

Die nächsten 7 Tage nehme ich mir täglich 5 Minuten Zeit, um positive Selbstbotschaften aufzuschreiben.

Nachfolgend ein paar Impulse für die Botschaften:

    • Was ist der Nutzen dieser Stärke?
    • Was gefällt Dir besonders an dieser Stärke?
    • Wie fühlst Du Dich, wenn Du die Stärke nutzen kannst?
    • In welchem Zusammenhang nutzt Du die Stärke am liebsten?
    • Worauf bist Du besonders stolz in Zusammenhang mit dieser Stärke?
    • Warum würdest Du diese Stärke nie hergeben?
    • Was würdest Du sagen, wenn Du anderen Menschen von Deiner Stärke erzählst?

Rückblick & Reflektion

Nach der ersten Woche hast Du eine schöne Sammlung, warum Deine Stärke so wertvoll ist und Du kannst dir daraus einen Erinnerungsanker erstellen. Entweder eine Art Poster, ein Visionboard oder auch einfach ein Stärkenjournal.

  1. Du wirst nach dieser Woche erkennen, ob diese Übung sich positiv auf Dein Selbstvertrauen auswirkt und Dir Freude macht. Du kannst Dich dann entscheiden, ob Du noch ein wenig mit dieser Übung weiterarbeiten möchtest.