Hast Du gewusst, dass laut Gallup-Umfrage nur 27 % in Deutschland ihre Stärken für ihre Arbeit nutzen können? Also jeder Vierte in Deutschland geht einem Job nach, in dem er etwas acht Stunden lang macht, dass nicht seinen Potenzialen entspricht. Jeder Vierte!
Seit Jahren verfolge ich nun die Studie und kann es einfach nicht begreifen, warum sich hier nichts zum Positiven hin verändert. Zugegeben, ich werde immer noch etwas seltsam angesehen, wenn ich sage, dass ich mich auf die Entwicklung von Stärken spezialisiert habe. Manche fragen sogar direkt, was das denn für einen Nutzen haben soll.
Ich kann nachvollziehen, dass Menschen eher skeptisch unterwegs sind, wenn es darum geht mit Stärken zu arbeiten und in den Köpfen immer noch der Blick auf die Defizite rumgeistert. Daher heute ein etwas anderer Blick auf die Stärkenarbeit: Wie wirkt sich der Fokus auf Stärken auf den persönlichen und den Unternehmenserfolg aus!
Aber fangen wir beim Unternehmen an:
Erste These: Der Grund für die Existenz von Unternehmen ist es, Geld damit zu verdienen!
Unternehmen werden mit der Absicht gegründet, einen Mehrwert zu erwirtschaften. Kein Mensch würde bewusst Geld in ein Unternehmen investieren, wenn er genau wüsste, dass er am Ende des Jahres 10 Prozent des Geldes einfach verliert, oder? Da würde es selbst bei dem jetzigen Zinsniveau mehr Sinn machen, das Geld einfach nur auf einem Konto zu parken.
Zweite These: Ein Produkt wird nur Geld erwirtschaften, wenn es die Anforderungen des „Käufers“ erfüllt
Das Unternehmen ist nur dann erfolgreich, wenn es einen Markt gibt, der sein Produkt / Dienstleistung gegen Geld eintauscht. Je attraktiver das Produkt (der Existenzgrund) für die potenziellen Käufer ist, um so eher wird das Unternehmen am Ende des Tages ein Plus erwirtschaften.
Dritte These: Es gibt einen Grund dafür, Mitarbeiter anzustellen
Im Grunde genommen, investieren Unternehmen nur in Mitarbeiter, wenn sie sich dadurch einen Mehrwert erhoffen. Wie es für das Unternehmen einen Existenzgrund gibt, so gibt es in der Regel auch einen Existenzgrund für jeden Angestellten.
Ich bin schon immer fasziniert von alten Stehuhren und ihrem Uhrwerk. Beobachte gerne, wie die Zahnrädchen ineinandergreifen und am Ende des Tages die Uhr tickt. Ist es nicht genau das Prinzip, wie auch erfolgreiche und effiziente Unternehmen funktionieren?
Jeder einzelne Mitarbeiter ist wie ein Zahnrädchen und trägt dazu bei, dass am Ende des Tages etwas entsteht, dass diesen Mehrwert erzeugt, oder?
Vierte These: Wenn die Zahnrädchen nicht passen, dann tickt die Uhr nicht!
Zugegeben, es braucht in Unternehmen viele Zahnrädchen, die ausfallen müssen, damit die ganze Uhr aufhört zu ticken und es fällt leider nicht wirklich auf, wenn es da den ein oder anderen Fehler gibt. Ich bin jedoch überzeugt, dass Unternehmen richtig durch die Decke gehen, wenn möglichst viele Zahnrädchen ineinandergreifen und jedes Zahnrädchen einen maßgeblichen Sinn im großen Ganzen hat.
Und genau das ist der Grund, warum es sich lohnt Zeit und Geld in das Erkennen von Stärken und Potenzialen zu investieren: Damit jeder einzelne Mitarbeiter eines dieser Zahnrädchen sein darf, welches für das große Ganze den Unterschied macht. Jeder einzelne Mensch, will doch am Ende des Tages für das Geld, das er bekommt, einen Beitrag leisten und eine Wirkung erzielen.
Es mag sich für Dich etwas provokativ anhören, aber jeder einzelne Mitarbeiter, der nicht das tut, was seinen Stärken entspricht, kann diesen Beitrag nicht leisten. Wird wie ein kleines Zahnrädchen sein, welches entweder das ganze „Uhrwerk“ lahmlegt oder einfach keine Rolle mehr spielt.
Und das ist scheinbar in 73 % in Deutschland der Fall. Welche wirtschaftlichen Konsequenzen das für Deutschland hat? Ich bin überzeugt, dass Deutschland hier noch viel ungenutztes Potenzial hat und die Lösungen hierfür brauchen nicht immer Jahre.