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Ich kann mich noch genau erinnern, als ich zum ersten Mal die Talentleitmotive von Gallup durchgelesen habe. Es gab viele positive AHA-Erlebnisse, aber es gab auch Erkenntnisse, die mich sehr nachdenklich gestimmt haben. 

Wertschätzung und Wahrnehmung der Stärken von anderen Menschen ist leider immer noch nicht die Regel geworden, sondern immer noch ein seltener Ausnahmezustand. Vielmehr nehmen wir viel stärker war, was uns an anderen Menschen stört oder vielmehr nehmen wir die Typologien wahr, die eine andere Arbeitsweise oder Tempo haben. Zum Beispiel, wenn der Tatkräftige, der zügig beginnen möchte, auf den Intellektuellen trifft, der erst einmal alles durchdenken möchte. Nicht selten haben wir negative Zuschreibungen im Kopf, wie wir die Störenfriede bezeichnen. 

Das heißt, dass wir sogar eher negative Zuschreibungen machen und selbst, wenn wir diese nicht aussprechen, hinterlassen sie eine Botschaft. Und wenn es richtig schief läuft, dann werden sie sogar laut geäußert. Wenn wir diese Botschaften, dann auch noch zu internen Überzeugungen machen, dann kann dies dazu führen, dass eine unserer Stärken zur gefühlten Schwäche wird. Gerade dann, wenn gleichzeitig das Gefühl entsteht, dass die eigene Stärke keinen Wert für andere Menschen hat. 

Und eines steht fest: Du kannst Deine Stärken nicht einfach ablegen, wenn diese sehr stark ausgeprägt sind. Du kannst für kurze Zeit ausweichen und Dich auf andere Stärken konzentrieren, aber Du wirst sie nicht wieder los. Sie gehören zu Dir! Es ist also besser, wenn wir negative Deutung der eigenen Stärken umwandeln und ein Plus vor die Stärke setzen. 

Sonst läufst Du Gefahr, dass Du in eine Abwärtsspirale gerätst. Die negative Einstellung führt zu einer negativen Wirkung, was dann wiederum das Feedback negativ beeinflusst, was dann am Ende die Einstellung noch mehr trübt. 

Eleganter und hilfreicher ist es, ganz bewusst ein Wording zu kreieren, mit dem Du den Wert Deiner Stärke schätzen lernst und damit eine positive Spirale zu mehr Souveränität und Selbstvertrauen ankurbelst.