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#Ziele

Das Wesen erfolgreicher Zielformulierung

Ziele zu formulieren ist eine Kunst, die Du lernen kannst.

Auf meinem Lebensweg habe ich viele Menschen darin begleitet, wie sie Ziele so formulieren und hinterfragen können, dass sie greifbar wurden und sie ihre Ziele erreichten. Es war über Jahre hinweg meine Aufgabe, Führungskräfte darin zu unterstützen, Ziele für ihre Mitarbeiter so zu hinterfragen, dass die Mitarbeiter sie nicht nur erreichen konnten, sondern sie erreichen wollten, genau wussten, wie sie dazu beitragen konnten und was genau ihr Auftrag war.

Ein Ausblick zu diesem Beitrag

SMART-Ziele ist das, was in vielen Zielgesprächen als Basis genommen wird. Und ja Ziele nach dem SMART-System sind einfach gut. Darüber hinaus gibt es jedoch weitere Methoden, um Ziele wasserdicht zu machen. Ich werde fünf Kategorien darstellen, wie Du Deine Ziele besser formulieren und hinterfragen lernst. Die Dir dabei helfen, nicht nur smarte Ziele zu setzen, sondern dabei helfen zu überprüfen, ob Du diese Ziele überhaupt erreichen kannst. Insbesondere, wenn es darum geht, Ziele für die persönliche Weiterentwicklung zu definieren. Wenn es darum geht, bei sich zu bleiben und sich besser abzugrenzen. Oder ganz simpel, Ziele für schwierige Gespräche und Konflikte zu definieren. 

Sinnvolle Ziele und deren Konsequenzen zu verstehen ist der erste große Stolperstein aber auch Erfolgsfaktor für Dein persönliches Wachstum.

Ideen zur Zielhinterfragung

Formulierung der Ziele

Du kannst nicht verhindern, dass Du Dir beim Denken und Sprechen zuhörst

Positive Manipulation

Wir können uns nicht nicht manipulieren. Darum wähle Deine Sprache bedacht, denn egal, was Du formulierst, es wird in Erfüllung gehen. Wenn Du Dein Ziel formulierst, dann ist das, als würdest Du damit bereits entscheiden, auf welches Ziel Du zugehst. 

Vermeide den Konjunktiv

Nutze die Macht der Gegenwart und formuliere Dein Ziel so, als würdest Du es gerade erleben. Wie fühlt es sich für Dich an, wenn Du Dir sagst, ich gehe jeden Tag spazieren anstatt ich sollte jeden Tag spazieren gehen. In der Regel bewirken Sätze mit „sollen“ und „müssen“, dass wir uns selbst Stress machen und uns am Ende des Tages schuldig fühlen, dass wir es wieder einmal nicht geschafft haben.

Vermeide Verneinungen

Vermeide Verneinungen. Das Gehirn kann Wörter wie „nicht“, „nie“ und „keine“ nicht verarbeiten. Sobald wir Verneinungen nutzen, dann sehen wir nur die Türen, die wir vermeiden möchten. Oder an was denkst Du, wenn Du hörst: „Denke nicht an eine weiße Maus!“

Formuliere prägnant

Wir können nur Ziele erreichen, die wir auch wirklich verstehen. Wie willst Du ein Ziel erreichen, das so abstrakt ist, dass Du überhaupt keine Ahnung hast, welche Schritte Du gehen musst, um es zu erreichen. Wenn Du Dir zum Beispiel zum Ziel setzt, mehr Freiheit zu haben, was bedeutet das? Wörter sind wie Wundertüten. Jeder packt etwas anderes in die Tüte. Formuliere Deine Ziele so, dass Du den Inhalt mit beschreibst.

Vermeide Wollen

Wenn wir Ziele formulieren, die wir mit „wollen“ zum Ausdruck bringen, schwächt dies unsre Absichten. Ich will mehr Wasser trinken, führt meist dazu, das wir es beim Wollen belassen. Formuliere die Ziele so, dass sie messbar sind. Wenn Du sagst, ich trinke 1,5 Liter Wasser pro Tag, dann ist es leichter einen konkreten Plan zu erstellen und sich daran zu halten. Konkrete Ziele haben mehr Gewicht.

 

Wellenkreise

Veränderungen zieht Kreise nach sich, wie ein Stein, den man in den Teich wirft.

Joseph O’Connor

Veränderungen

Für jede Veränderung zahlen wir einen „Preis“. Eine Veränderung geht immer damit einher, dass wir etwas verabschieden und in neue Richtungen gehen. Am Ende des Tages ist das Bewusstsein über die möglichen Auswirkungen ein hilfreicher Wegweiser, um zu erkennen, welche Ziele uns nutzen und welche Ziele am Ende des Tages Nebeneffekte mit sich bringen, die wir vermeiden möchten. 

Situationen

Es macht durchaus Sinn zu überlegen, in welchen Situationen unser Ziel uns weiterbringen soll. Solange wir in schwarz und weiß denken, kann uns dies hindern, Ziele zu erreichen. Gerade bei Zielsetzungen, die sonst eher nicht dem entsprechen, was Deinen Vorlieben entspricht. Wenn Du zum Beispiel ein sehr hilfsbereiter Mensch bist, dann macht es nicht wirklich Sinn, dass Du zukünftig wegen schlechter Erfahrungen Deine Hilfsbereitschaft generell ablegst. Dann ist es viel hilfreicher Dir zu überlegen, in welchen Ausnahmesituationen Du Deine Hilfsbereitschaft nicht mehr anbietest. 

Konsequenzen für Dich auf kurze und auf lange Sicht

Welche Wellen schlägt Dein Ziel? Ist es eine kleine Welle oder doch eher eine Flutwelle? Was fällt für Dich weg? Was gewinnst Du dazu? Von was musst Du dich verabschieden. Gerade, wenn es um Ziele geht, bei denen wir unser Verhalten verändern möchten, machen wir es nur, wenn wir bereit sind, zu akzeptieren, dass sich unser neues Verhalten auch immer auf unser Umfeld und unsere Beziehungen auswirken. Hilfreich ist dabei, wenn Du Dir klarmachst, wie viel Energie es Dich auf lange Sicht kostet, wenn Du Dein Ziel nicht erreichst. Gerade bei Kritikgesprächen vergessen wir, dass es auf lange Sicht einen hohen Preis hat, wenn wir ein unangenehmes Gespräch meiden oder es uns einfach zu viel ist, an uns selbst zu arbeiten. 

Konsequenzen für das Umfeld

Eines ist sicher, wenn Du etwas in Deinem Leben oder Dich veränderst, dann hat das auch immer Konsequenzen für Dein Umfeld und es ist wichtig zu hinterfragen, wie Dein Umfeld reagieren wird und wie Du kurzfristig mit Widerständen umgehen kannst. Insbesondere, wenn es darum geht, dass Du Grenzen setzt und Erwartungen klärst. Das kann sich für Dein Umfeld anfühlen, als hättest Du sie aus ihrer geliebten Hängematte geworfen.  Mache Dir bewusst, mit was Du rechnen musst. Schwierige Gespräche, insbesondere, wenn es darum geht Grenzen zu setzen, führen in der Regel zu Widerständen. Es ist so, als würdest Du ein Wasserglas mit Sand am Boden heftig umrühren. Dann ist das Wasser eine Weile trüb. Solange bis sich der Sand wieder am Boden abgesetzt hat. Im Kern geht es darum, dass Du Dich fragst, welche Deiner Interessen Du vertreten möchtest und was passiert, wenn Du Dein Ziel nicht wichtig nimmst.

Einige Fragen zur Preiskalkulation
  • Welchen Preis bist Du bereit zu zahlen?
  • Auf was kannst Du verzichten?
  • Was passiert, wenn Du das Ziel nicht verwirklichst?
  • Wieviel Energie und Zeit kostet es Dich, wenn Du das Ziel nicht verwirklichst?
  • Wer ist von Deiner Veränderung betroffen?
  • Was ändert sich für Dich?

Sinne

Alles, was das Leben lebenswert macht, nehmen wir mit unseren Sinnen wahr

Wahrnehmung

Sinne und Wahrnehmung sind die Sensoren, mit denen wir die Welt verstehen und wahrnehmen können. Sie funktionieren einfach. Wir hören etwas und reagieren darauf. Wir sehen etwas und wir reagieren darauf. Wir denken an ein schönes Erlebnis und schon lächeln wir. Wir riechen etwas und verbinden es mit einem Erlebnis. Und das können wir für das Hinterfragen für unsere Ziele nutzen. Wie oft setzt Du Dir ein Ziel und denkst darüber nach, was Du riechst, was Du siehst, wie du Dich fühlst, in dem Moment, wenn Du Dein Ziel erreicht hast? Nichts anderes machen Menschen, wenn sie ihren Urlaub planen. Sie suchen sich den Urlaub sogar danach aus. Sie sehen sich entweder mit einem Buch am Strand liegen oder mit einem Seil an der Felswand. Sie sehen sich durch fremde Märkte schlendern und mit Einheimischen reden. Warum also nicht Ziele formulieren, in dem man genau das tut: Sich vorzustellen, man wäre bereits dort.

Visuell

Wie sieht es aus, wenn Du Dein Zeil erreicht hast? Wo bist Du? Wie sieht Deine Umgebung aus? Wen siehst Du? Wie verhältst Du Dich?

Auditiv

Wie klingt es, wenn Du Dein Ziel erreicht hast? Was hörst Du? Wie redest Du, was sagst Du? Was denkst Du?

Kinestätisch

Wie fühlst Du Dich, wenn Du Dein Ziel erreicht hast? Welche Gefühle möchtest Du haben und wie wirken sich diese Gefühle auf Dich aus? Was wird durch Dein Gefühl anders sein? Welchen Gefühlen gibst Du in Deinem Leben mehr Raum?

Olfaktorisch + Gustatorisch

Was riechst Du? Wie schmeckt es Dir, dass Du Dein Ziel erreicht hast? 

Ressourcen

Die meiste Freude bringen Ziele, die wir auch erreichen können

Ressourcen

Ein Erfolgsfaktor für die Zielerreichung wird oft vernachlässigt und zwar die Frage, ob wir überhaupt die Ressourcen haben, um die Ziele zu erreichen. Um Ziele zu erreichen, braucht man die Zeit, das Geld, Expertise und Fertigkeiten. Ist ein Punkt nicht gegeben, kann der Weg zum Ziel so mühsam werden, dass man vorschnell aufgibt. Nachfolgend findest Du ein paar Anregungen und Fragen, die Dir bei der Überprüfung Deines Zieles helfen.

Eigene Ressourcen

Hast Du überhaupt die Ressourcen, um Dein Ziel zu erreichen:

  • Wie viel Zeit brauchst Du, um Dein Ziel zu erreichen?
  • Wenn nein, gibt es Projekte oder Ziele, die Du verschieben kannst?
  • Wie viel Zeit kannst Du zur Erreichung des Ziels pro Tag einplanen? Ganz nach dem Motto, viele kleine Schritte führen zum Ziel. 
  • Was uns gleich zur nächsten Frage bringt. Gibt es eine Deadline, wann das Ziel erreicht sein muss?
  • Welche Kompetenzen braucht es, um das Ziel zu erreichen? Hast Du das Handwerkzeug und das Wissen, wie Du Dein Ziel erreichen kannst?
  • Hast Du genügend Energie, um Dein Ziel mit Freude anzugehen?
  • Oder ist es ein Ziel, welches Dir hilft, mehr Energie für Dich zu gewinnen?
Externe Ressourcen
  • Gibt es andere Menschen, die Du für die Zielerreichung benötigst?
  • Gibt es Aufgaben, die Du an dritte Personen auslagern kannst? Ist immer ratsam, wenn die Aufgabe nicht zu Deinen Kernkompetenzen gehört und Dich diese Tätigkeit so behindert, dass Du die Freude an der Zielerreichung verlierst.
  • Gibt es mögliche Kooperationspartner oder Spezialisten, die Dich unterstützen können?
  • Gibt es Netzwerke, Verbände oder soziale Mediengruppen, die Dich weiterbringen?
  • Wer kann Dich mental unterstützen und Dir als Mentor beiseite stehen?