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In den letzten Tagen habe ich 20 Jahre Erfahrung im Bereich Stärkenentwicklung in ein Bild gegossen: 

Wenn Teams beginnen, die Stärken jedes einzelnen für alle Teammitglieder sichtbar zu machen, gleicht dies dem Bau eines Floßes. Jeder Baumstamm an sich ist zu labil, um damit sicher einen Fluss zu überqueren. Die Arbeit mit den Stärken bewirkt, dass das Team an Stabilität gewinnt und sie selbst bei Sturm ihre Ufer erreichen können. 

 

Heute erzähle ich Dir eine Geschichte, die ich erlebt habe, als ich einen Stärkenworkshop durchgeführt habe. 

Menschen sind motiviert und fühlen sich kompetent, wenn sie sich auf ihre Stärken konzentrieren können! Sobald im Team bekannt ist, wer welche Stärken hat, kann das Team sich besser gegenseitig unterstützen!

 

Eines ist für mich immer wieder überraschend, wenn ich Stärken-Workshops durchführe: Wie wenig die Mitarbeiter sich untereinander kennen und welche Möglichkeiten sich ergeben, wenn man sie dazu bringt, den anderen ihre Stärken mitzuteilen.

Ein spezieller Teamworkshop zum Thema Stärken bleibt bei mir besonders in Erinnerung. In der ersten Übung bat ich jeden einzelnen Teilnehmer in bis zu 5 Minuten seine größte Stärke darzustellen und davon zu berichten, wann er dies zum letzten Mal erlebt hat.

Die erste Teilnehmerin startete und erzählte, dass sie es liebt, Konzepte zu erarbeiten, die Menschen darin unterstützt umweltbewusster zu leben. Sie erzählte voller Begeisterung, wie leicht es ihr gefallen ist, das letzte Konzept zu erstellen. Es war so offensichtlich, wie viel Freude es ihr bereitet, Ideen mit Nutzen aufs Papier zu bringen.

Danach gab es erst einmal ein allgemeines Schweigen. Bis eine Kollegin die Ruhe durchbrach: „Sag mal, wie lange hast Du für das Konzept gebraucht und macht Dir das wirklich so viel Spaß?“

Es war der Beginn einer wunderbaren Diskussion. Es stellte sich heraus, dass sie die einzige Mitarbeiterin im Team war, die darin aufblüht und der die Ideen nur so zufliegen. Alle anderen Teammitglieder brauchten nicht nur viel länger, sondern sie machten es nur aus reinem Pflichtgefühl.

Denn sie hatte als einzige im Team eine stark ausgeprägte Vorstellungskraft und viele viele Ideen, wie sie die Welt nachhaltig verbessern kann. Was ihr dann weniger lag, war die Leitung der Projektumsetzung. Was sie dennoch machte, denn man muss ja auch umsetzen können. Und auch, wenn es viel Energie kostet, das kann sie einfach nicht auf ihr Team abwälzen! Zumindest dachte sie bis zu diesem Zeitpunkt, dass es keine andere Optionen gab. Bis zu dem Zeitpunkt als sie das Strahlen ihrer Kollegin sah, die sagte: „Umsetzung und Managen ist voll mein Ding!“ Du machst für mich die Konzepte und ich sorge dafür, dass sie umgesetzt werden. Wir werden ein unschlagbares Team! Und noch dazu hat jeder riesigen Spaß an dem, was er macht!“

Es läuft nicht immer so ideal, aber darum geht es auch nicht. Es geht darum, dass das Team eine neue Kompetenz durch das Kennenlernen der Stärken aufbaut. Die Stärke, sich miteinander darüber zu unterhalten, wie sie ihre Ziel am Besten erreichen können und wer in welcher Art und Weise dazu beitragen kann.

Und genau das ist ein Schlüssel von erfolgreichen Teams. Miteinander zu reden und sich kennenzulernen, so dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass jeder Mitarbeiter gerne zum Erfolg beiträgt und dabei nicht nur motiviert ist, sondern auch noch Freude an der Zusammenarbeit.