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Am Wochenende hat es mich einmal wieder in den Bann gezogen: Das neue Buch von Brené Brown „Atlas of the heart!“ Selten habe ich ein so umfassendes und tiefgreifendes Buch gelesen, welches einen tieferen Blick in die Welt der Gefühle gibt. Und da war es wieder, das Gefühl über das ich immer noch ein wenig stolpere, wenn es darum geht zu erklären, welche Auswirkungen es hat, wenn wir Ehrfurcht und Wunder erleben.

Gerade vor 10 Tagen saß ich meinem Teilnehmer gegenüber und blickte in dieses irritierte Gesicht, als ich ihm die zehn positiven Gefühle von Barbara Fredrickson vorstellte. Ich wusste sofort, dass er über Ehrfurcht gestolpert ist und dass er sich fragte, wieso zählt man Ehrfurcht zu den positiven Gefühlen?

Noch schwieriger wurde es, als wir dann diskutierten, welche positiven Auswirkungen es haben kann, wenn man Ehrfurcht erlebt. Eine so spannende und bereichernde Diskussion, denn tatsächlich leuchtete es ihm ein, wenn man bewusst Ehrfurcht erlebt, dass dies sehr positive Auswirkungen hat, wie man der Welt begegnet. Es ist als würde man den eigenen inneren Raum vergrößern und Ketten sprengen.

Als ich vor ein paar Jahren mich zum ersten Mal mit Ehrfurcht beschäftigt habe, hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass Ehrfurcht zu meinen Lieblingsgefühlen gehört. Ich dachte vielmehr, dass ich einfach naturverbunden bin und einfach nur den Wald liebe. Heute ist mir jedoch klar, dass ich in jedem Moment, wenn ich durch den Wald gehe oder in die Ferne blicke, Ehrfurcht empfinde und mich fühle, als wäre ich ein Teil davon.

Und dann stolperte ich gestern über die Beschreibung von Wunder und Ehrfurcht von Brené Brown:

Ehrfurcht und Staunen sind für die menschliche Erfahrung wesentlich. Wunder nähren unsere Leidenschaft für Erforschung und Lernen, für Neugier und Abenteuer. Forscher haben herausgefunden, dass Ehrfurcht Menschen dazu bringt, zu kooperieren, Ressourcen zu teilen und sich für andere zu opfern und sie Menschen dazu bringt, den Wert anderer voll und ganz zu schätzen und sich selbst genauer zu erkennen, was Demut hervorruft. Einige Forscher glauben sogar, dass ehrfurchtinduzierende Ereignisse eine der schnellsten und wirksamsten Methoden für persönliche Veränderung und Wachstum sein können.

Und ja, dass ist es, was ich selbst an mir beobachte. Jedes Mal, wenn ich die kleinen Wunder der Erde erlebe, komme ich als anderer Mensch zurück. Es weckt in mir den Wunsch, meine positive Stimmung zu teilen. Es entfacht Dankbarkeit und es entfacht Freude in mir.

Und es muss nicht immer das große Naturwunder sein,  vor dem wir stehen. Ehrfurcht kann in ganz alltäglichen Situationen entstehen, wenn wir zum Beispiel erleben, wie Menschen, die wir lieben, aufblühen und schöne Dinge hervorzaubern. Wenn wir beobachten, wie Pflanzen wachsen, gedeihen und uns mit ihrem Erblühen erfreuen. Das Zauberwort für die Entstehung von Ehrfurcht, ist wie bei fast allen Dingen im Leben: Sie entsteht, indem wir wachsam und aufmerksam sind und eine  Vorstellung davon haben, was für uns Ehrfurcht ist. Und genau dazu möchte ich Dich einladen: Innezuhalten und darüber nachzudenken, wie Du Dich in Staunen versetzen kannst.